Michael Münch
Fotosynthetische Malerei
Internet - Ausstellung
"Spiegelzeit"
1. September - 30. November 2014
Das System, den größten Teil des modernen Kunstschaffens nach Maßstäben zu bewerten, die sich der Logik und dem gesunden Menschenverstand entziehen, ist ein sehr geschicktes Manöver, um das Urteil des Publikums zu täuschen und die Leichtgläubigen, Eitlen und Dummen ins Netz zu locken. Zugleich ermuntern die modernen Theorien immer mehr Menschen dazu, Künstler und Schriftsteller zu werden. Sie finden in der sogenannten modernen Kunst ein vorzügliches Feld für ihre bekannten Aktivitäten, die weder Intelligenz, noch Talent, noch Berufserfahrung, noch Arbeit erfordern. Kurz und gut, ich möchte nur klarstellen, dass das, was sich heute in der Kunst Spiritualität nennt und über das so viel gesprochen wird, nichts anderes als eine Spanische Wand ist, mit der man die wirkliche Situation der Kunst verdeckt. Es ist zu einem grotesken Widersinn gekommen. Er erlaubt es jedem Anfänger, darauf zu verzichten, ernsthaft zu studieren und zu arbeiten und irgendwas zu lernen. Stattdessen kann er sich in einem konfusen und anspruchsvollen, im Grunde aber leeren Gerede ergehen, in dem es um Spiritualität, die Spontanität, die sogenannte eigene Welt jedes Künstlers geht, um die Qual der Kreation, um Synthesen, Dimensionen der Farbe, tonale Räume und um anderen Blödsinn desselben Schlages, der die Geburt aller dieser Schmierereien begleitet, die immer gleich und von einschläfernder Monotonie sind.
Giorgio de Chirico